Flight-Recorder


2,4GHz Fernsteuerungen haben fast alle auch einen Rückkanal, der Sensorwerte übertragen kann.
Meine Multiplex Royal SX verwendet das MLINK-Protokol von Multiplex. Das freundlicherweise komplett dokumentiert ist.

Will man man einen Flight-Recoder bauen, der die Sensorwerte kontinuierlich aufzeichnet, kann man den entweder mit an den Sensorbus hängen (als am Empfänger im Modell) oder man nutzt den Rückkanal der Fernsteuerung und greift die Daten am HF-Modul des Fernsteuersenders oder dem Souffleur ab.
Der Souffleur ist ein Gerät, das den Rückkanal mithört und die Sensorwerte und vor Allem das Variosignal per Ohrhörer hörbar macht.

Bild "Elektronik:FlightRecorder_Souffleur.jpg"

Ich habe mich für die Variante entschieden bei der ich den Datenausgang des Souffleurs benutze. So kann der Logger immer mitlaufen egal, welchen Modell ich gerade fliege.

Warum nicht der FlightRecorder von Multiplex?

Mit dem kleinen Gerätchen habe ich angefangen. Aber das kennt kein Datum und keine Uhrzeit. Wenn man viele Dateien auf der SD-Karte gespeichert hat, weiß man zwar die Reihenfolge aber das ist es dann auch. Ich wollte auch das Datum und die Uhrzeit speichern. Also Selbstbau...

Der MPX-Flight-Recorder mit Uhr und SD-Karte


Bild "FlightRecorder_Schaltplan.png"

Sowohl für die SD-Karte als auch die Echtzeituhr DS1337 findet man Arduino-Libraries.

Der SD-Card Hack

Da ich eine MicroSD-Karte verwenden wollte und keinen passenden Sockel dafür zur Hand hatte, kam ich auf die Idee einfach ein SD-Kartenadapter zu verwenden, wie sie mittlerweile bei jeder MicroSD-Karte beiliegen.

Bild "Elektronik:FlightRecorder_SD.jpg"  

Die vergoldeten Kontakte lassen sich sehr gut löten. So läuft man nicht Gefahr lange darauf herumbraten zu müssen und die Karte dabei einzuschmelzen. Netterweise passen die Kontaktabstände genau zum 1/10" Lochraster.

Bild "Elektronik:FlighRecorder_SD-Hack.jpg"  

Lochraster-Aufbau

Bild "Elektronik:FlightRecorder_offen.jpg"

Das Gehäuse stammt aus dem 3D-Drucker. Von außen ist der RS232-TTL-Stecker zu erreichen, auf den man ein USB Adapter stecken kann um die Uhrzeit auszulesen oder neu einzustellen. Dazu reicht einfach ein Teminalprogramm wie z.B. GTKTerm.

Bild "Elektronik:FlightRecorder_mitMPX.jpg"

Huckepack

Bild "Elektronik:FlightRecorder_komplett.jpg"

Ich habe den Flight-Recorder mit Klettband auf der Rückseite des Souffleurs befestigt. Jetzt ist das Ganze zwar etwas klobiger aber ich habe immer eine lückenlose Datenaufzeichnung.

PC Software

Der Flight-Recorder schreibt die Werte im Klartext in die Dateien auf der SD-Karte. Dort kann man sie mit einem Texteditor auf dem PC lesen. Damit ich aber auch eine schöne grafische Darstellung bekomme, habe ich in Processing dazu noch ein Anzeige-Tool geschrieben. Das ist derzeit noch recht simpel. Vielleicht investiere ich noch etwas mehr in die grafische Darstellung und die Unterstützung weiterer Sensoren. Im Moment wird nur die Empfängerspannung, der LQI-Wert, die Höhe und die Geschwindigkeit angezeigt.
  
Bild "FlightRecorder_Screenshot.png"

Download

Die aktuelle Software, die CAD-Dateien (OpenSCAD) für das Gehäuse aus dem 3D-Drucker etc. gibt es auf Github.

Oder zum Download hier:
FlightRecorderArduino.zip
FlightRecorder_Viewer.pde.zip
FlightRecorder_CAD.zip